Ein Naturkindergarten befindet sich, wie es der Name bereits sagt, mitten in der Natur, meist in Waldnähe. Auf dem Wiesenplatz gibt es eine Schutzhütte oder einen Bauwagen als Rückzugsort und zur Aufbewahrung von Büchern, Mal- und Bastelsachen.

Es gibt ein Wiesensofa, einen Tisch zum Essen, eine Naturtoilette und Wassertanks, um auch die hygienischen Bedingungen für die Kinder zu schaffen.

Eine Feuerstelle, sorgt für Wärme oder es kann gemeinsam mit den Kindern etwas Leckeres, was die Natur oder unsere Gemüsebeete uns bieten, zubereitet werden.

Naturnahe Spielelemente, wie eine Sandgrube, Kletterelemente oder Weidentipis ergänzen, was die Natur uns bereits bietet: Matschhügel, Pfützen, Wurzeln uvm.

Feste Rituale mit täglich wiederkehrenden Elementen bieten den Kindern Sicherheit und Orientierung.

Immer wieder zieht die Naturgruppe mit dem Bollerwagen los, erkundet die Umgebung, erschließt sich verschiedene Plätze zum Spielen und entdeckt dabei jeden Tag Neues. Toben und Klettern sind genauso selbstverständlich, wie das Beobachten der kleinen und großen Tiere oder das Sammeln von Ästen, Zapfen oder Steinen. Hütten werden gebaut, Tierspuren verfolgt und Wolkenformationen beobachtet.

Unentwegt sind die Kinder im Naturraum in Bewegung, erleben verschiedene Geländestrukturen und schulen spielerisch ihre räumliche Orientierung. Sie erleben, gestalten, beobachten, entdecken, erforschen, vergleichen und kommunizieren in der weitgehend spielzeugfreien Umgebung besonders intensiv miteinander. Die Entdeckungen in der Natur regen die Kinder zum Nachfragen, Philosophieren und Weiterspinnen von Geschichten an. Sie setzen ihre kommunikativen Fähigkeiten ein, um mit anderen gemeinsam zu agieren, Ideen auszutauschen, Verhandlungen zu führen, Konflikte zu beheben, Vorgehensweisen zu diskutieren, Rollenspiele zu spielen, oder ihre (Phantasie)Welt zu beschreiben. So erweitern sich spielerisch im Alltag der Wortschatz und die Fähigkeit, sich differenziert auszudrücken.

Die Kinder halten sich das ganze Jahr über draußen auf. Dadurch erleben sie den Rhythmus der Jahreszeiten mit all ihren Sinnen und erfahren den steten Wandel in der Natur. Sie erleben sich selbst als Teil eines großen Ganzen, können eine tiefe Verbundenheit mit der Natur erfahren. Dadurch entsteht die Liebe zur Natur und die Achtsamkeit ihr gegenüber.